14471 – keine Regel ohne Ausnahme

Foto: Beatrice Volkmer

Vertraut sind die Straßenbezeichnungen und Hausnummern, sind Stadtteilnamen, vertraut ist aber auch die Postleitzahl. Legendär in Berlin seinerzeit die 36, in Hamburg die 4, 19 und 50. Doch fangen wir die Sache mal anders an.

Von der Vorgeschichte bis hin zu Thurn und Taxis will ich mal lassen und die unabdingbare Vereinheitlichung, damit es nicht zu doppelten Adressen kommt, dürften jedem Menschen eingängig sein. 1993, das Jahr der großen Postleitzahlen-Umstellung, dürfte in Erinnerung sein, als es von vier- zu fünfstelligen Postleitzahlen hinüberging. Seinerzeit, als „Rolf“, das PR-Maskottchen der zur Kommerzialisierung neigenden Post, uns die Sache mit „Fünf ist Trümpf“ schmackhaft machte. Unter anderem ging es um die Frage, ob die neuen Postleitzahlen entlang des Uhrzeigersinns verlaufen sollten oder entgegen des Uhrzeigersinns. Berlin war in beidem für die „1…“ gesetzt, mithin war es nur die Frage, ob Hamburg die „0…“ bekommen sollte oder aber Sachsen. Es fiel die nicht gerade untypische Entscheidung, dass die „Dazugekommenen“ mit der „0…“ etwas anfangen sollten.

„14“ gilt für den Südwesten Berlins und sie gilt auch für das Gebiet über Berlin hinaus. Das ist etwas anders als bei den anderen Postleitbereichen, beispielsweise der 12 und der 15, hat aber etwas mit der dünneren Besiedlung des Berliner Südwestens zu tun. Wer nun denkt, unser gesamter Stadtteil und auch das gesamte Verteilungsgebiet der „Stadtteilzeitung Potsdam West“ wäre mit „14471“ gesegnet, hat nur zum Teil recht. Das Gebiet am Kuhtor weist die vom Norden (Nauener Vorstadt, Bornstedt und Sanssouci) herkommende „14469“ auf, ebenso ist es bei einem sehr kurzen Mittelstück des Werderschen Weges. Umgekehrt trägt wiederum die Markthalle „14471“, die gegenüberliegende Seerose aber die Innenstadt-Postleitzahl „14467“.

Im Prinzip sollen diese Zuordnungen für ein zahlenmäßiges Gleichgewicht im Postbetrieb sorgen, doch auch auf Flurstücke und Gemarkungsgrenzen muss geachtet werden. Das ist auch bei der Festlegung von Stadtteil- und in Berlin von Bezirksgrenzen so. Manchmal verlaufen sie mitten durch einen Hausflur. | Helmut Krüger

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